Am Samstag, den 6. September 2025, hatten wir die große Ehre und Freude, am Tag der zentralen Feier des Festes der Heiligen Neumärtyrer von Jasenovac in Jasenovac zu sein und im Kloster der Göttlichen Liturgie beizuwohnen, der neben dem Bischof von Pakrac-Slawonien, Jovan, zahlreiche Metropoliten, Bischöfe und Priester der serbischen sowie anderer Schwesterkirchen der Orthodoxie konzelebrierten.
In seiner Schlussansprache rief Bischof Jovan alle Anwesenden dazu auf, sich in einer Prozession zum Denkmal für Diana Budisavljević (geb. Obexer) im Klosterhof von Jasenovac zu begeben, das wenige Tage vor dem Fest aufgestellt worden war.
Im Beisein zahlreicher Geistlicher und Gläubiger aus verschiedenen Teilen der Welt sowie internationaler Gäste bat Bischof Jovan den früheren Bischof von Österreich und jetzigen Bischof der Schweiz, Andrej, das Denkmal zu weihen. Dieses ist ein Geschenk des Serbisch Orthodoxen Jugendvereins Innsbruck (SPOJI), deren Vertreter und Unterstützer aus Österreich, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien angereist waren.
Anschließend rief Bischof Jovan Vladimir Vlajić, einen der Gründer und Vorstandsmitglieder von SPOJI, dazu auf, sich an alle Anwesenden zu wenden und über das Denkmalprojekt sowie die Arbeit von SPOJI im Bereich der Erinnerungskultur zu sprechen – mit besonderem Schwerpunkt auf Diana Budisavljević, über die SPOJI seit 2010 forscht, als sie erstmals von ihr erfuhren. Vlajić erklärte in seiner Ansprache, dass der Verband der Serben in Österreich, dessen Vorstandsmitglied er ist, beschlossen habe, die Heiligen Neumärtyrer von Jasenovac zu seinen Schutzpatronen zu erwählen, und dass das Schutzpatronfest erstmals am 13. September in Wien begangen werde. Danach begaben sich alle zum Mahnmal der „Steinernen Blume“ im Gedenkareal von Jasenovac, in dessen Nähe am Grabhügel das Festtagsbrot- und der Weizen gesegnet wurden.
Die Idee für das Granitdenkmal, das aus einer Bronzebüste von Diana B. und vier Bronzetafeln in kyrillischer und lateinischer Schrift sowie auf Englisch und Deutsch besteht, entstand im September 2023, als Vertreter von SPOJI eine Spende von über 330 Büchern im Wert von mehr als 6.000 Euro für die Forschungsbibliothek Jasenovac übergaben. Damals erhielten sie den ersten mündlichen Segen von Bischof Jovan für die Schenkung des Denkmals, woraufhin mit den Vorbereitungen begonnen wurde.
Im Laufe des Jahres 2024 kam es zu Schwierigkeiten, sodass die weitere Planung des Denkmals verschoben wurde. Anfang 2025, im Jahr des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges, wurden die intensiven Vorbereitungen fortgesetzt. Für die konzeptionelle Gestaltung, Skizzierung und Ausarbeitung war ein Projektteam zuständig, bestehend aus dem SPOJI-Präsidenten Filip Vlajić, Teilen des Vorstands, Luka Mirčeta, Mag. Milan Nešić sowie Mag. Vladimir Vlajić, der das Projektteam leitete. Für die Umsetzung der Ideen und Skizzen in konkrete Pläne war der Architekturstudent Zoran Mirčeta verantwortlich, während Master der Architektur Dušan Ignjatović, einer der Gründer von SPOJI, als Fachberater für die Aufstellung des Denkmals tätig war.
Die Büste ist ein Werk des Bildhauers Tomo Komatina aus Kraljevo. Den Text auf den Gedenktafeln erarbeitete das Projektteam in Beratung mit Historikern aus Serbien und Kroatien, die als führende Experten für Erinnerungskultur und die Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs im Gebiet des „Unabhängigen Staates Kroatien“ (NDH) und darüber hinaus sowie für die Aktion Diana Budisavljević gelten. Die endgültige Textversion wurde von Bischof Jovan gesegnet.
Weitere Details über das Denkmal sowie alle Wohltäter, die bislang einen finanziellen oder materiellen Beitrag zu diesem historischen Projekt geleistet haben, werden spätestens in einem Buch veröffentlicht, das mit Gottes Hilfe in etwa einem Jahr erscheinen soll.
Dieses Denkmal für Diana Budisavljević stellt nicht nur einen Akt des Gedenkens an alle Opfer aus dieser Region und an ihre Rettungsaktion dar, sondern symbolisiert auch eine Brücke, die verschiedene Völker einander näherbringen und eine Botschaft des Friedens, der Liebe und der Hoffnung an die heutigen und künftigen Generationen senden soll.