HISTORIE

Die Geschichte des Dachverbands in Österreich beginnt Ende der sechziger Jahre mit den ersten Vereinigungen von Einwanderern. Der „Internationale Verband junger Jugoslawen“ aus dem später die „Elite“ hervorging, wurde 1969 gegründet. Die Mitglieder der Vereine innerhalb des Dachverbands und der regionalen Verbände spielten damals und spielen auch heute noch eine wichtige Rolle in der serbischen Diaspora.

Die Gründungsphase der damaligen jugoslawischen Einwanderervereine begann Anfang der 1970er Jahre. Viele Vereine wurden in Wien und anderen Bundesländern gegründet. Zu den ältesten gehört der „Verein jugoslawischer Arbeiter Jedinstvo“ in Wien, der auch heute noch besteht. Nach der Gründung von „Jedinstvo“ wurden auch neue Initiativen zur Gründung in anderen Bundesländern gestartet, wie zum Beispiel „Kosmos“ und „Jedinstvo“ in Klosterneuburg, „Jadran“ in Baden und St. Pölten, mit einem weiteren Zweig in Wien namens „Vojvodina“.

Die Vereine, die Anfang der 1970er Jahre gegründet wurden, schlossen sich ursprünglich in regionalen Verbänden oder Gemeinschaften zusammen. Bereits im Jahr 1971 entstand der „Dachverband der jugoslawischen Vereine in Wien“.

Nach der großen Welle der sogenannten Gastarbeiter im Jahr 1976 kam es zur Gründung des „Verbands für Wien, Niederösterreich und das Burgenland“, der der Vorgänger des Dachverbands auf österreichischer Ebene war. Er wurde 1978 in Linz gegründet und funktioniert seitdem unter dem Namen „Dachverband der Serben in Österreich“.

Im Jahr 1972 wurde die erste jugoslawische Fußballliga in Wien gegründet. Sie wurde als „Liga des Vereins Jedinstvo“ bezeichnet, obwohl es bald zu einer Selbstorganisation kam und sie in „Jugoslawische Fußballliga“ umbenannt wurde. Unmittelbar nach der Gründung der Fußballliga begann die Bildung vieler Fußballteams. Aufgrund des Anstiegs der Anzahl von Zuwanderern in den Vereinen kam es 1975 zur Selbstständigkeit von Teilen, die Teil von „Jedinstvo“ waren. Es wurde der „Jugoslawische Sport- und Kulturverband“ gegründet, der sich vom Verein „Jedinstvo“ abspaltete.

Als ein großer und wichtiger Anreiz für die Gründung und Selbstorganisation des jugoslawischen Fußballklubs diente die Beschränkung der ausländischen Staatsbürger in den österreichischen Fußballvereinen, die für den damaligen österreichischen Amateurfußball galt. Es waren nur zwei ausländische Staatsbürger pro Team erlaubt. Die „Jugoslawische Fußballliga“ strebte danach, in den Österreichischen Fußballverband aufgenommen zu werden, jedoch wurde dieses Ziel nicht erreicht.

Innerhalb der Einwanderervereine haben sich auch Frauen in eigenen Teams organisiert und eine Sportabteilung zum Kegeln gegründet, obwohl ihre Hauptrolle in den Folklore-Abteilungen lag, wo sie als Ausbilderinnen tätig waren, sowie im muttersprachlichen Unterricht.
Durch die Veränderung der sozialen Zusammensetzung der jugoslawischen Einwanderer während der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts kam es zu einem zusätzlichen Angebot in den Vereinen. Die Einwanderung anderer Familienmitglieder förderte neue Strukturen, insbesondere bei den jungen Menschen, die zur zweiten Generation gehörten. Alle Aktivitäten waren auf die Perspektive der Rückkehr und die Stärkung der Bindungen zum Herkunftsland ausgerichtet. Bevor eine bilaterale Zusammenarbeit zwischen Österreich und der SFR Jugoslawien entstand, begann der Verein „Jedinstvo“ mit dem muttersprachlichen Unterricht für jugoslawische Kinder. Nach dem Abkommen einer bilateralen Zusammenarbeit und der Vereinbarungen mit der SFR Jugoslawien wurde der gewünschte Fortschritt erzielt, so dass im Schuljahr 1975/76 der erste zusätzliche muttersprachliche Unterricht in Wien, Oberösterreich und Salzburg eingeführt wurde.
Im Jahr 1974 gründeten beschäftigte jugoslawische Arbeiter die jugoslawisch-österreichische Expertenkommission. In diesem Gremium berieten österreichische und jugoslawische Bildungsexperten über politische Bildungsmaßnahmen. Zu dieser Zeit stand die Integration in Österreich noch nicht im Vordergrund. Die Maßnahmen konzentrierten sich auf die Reintegration in das Herkunftsland, da damals immer noch darauf abgezielt wurde, später in die Heimat zurückzukehren.

Der Hauptzweck des muttersprachlichen Zusatzunterrichts war die Pflege traditioneller Inhalte – „die Erhaltung kultureller Verbundenheit mit dem Heimatland und die Pflege der Muttersprache“. Für den Zusatzunterricht wurden Lehrer aus dem Heimatland entsandt. Dieses pädagogische Personal blieb in der Regel vier oder acht Jahre in Österreich. Ihre Tätigkeit erstreckte sich über den Unterricht hinaus, meist auch auf die Vereinsarbeit. Im Jahr 1991 kam es zu einem Abbruch der bilateralen Zusammenarbeit, und die entsandten Lehrer wurden zu Einwanderern mit einem Daueraufenthalt in Österreich.

Die serbischen Vereine in Österreich sind auf Landesebene organisiert, so dass es in jedem Bundesland einen Dachverband oder eine Gemeinschaft gibt. Diese Dachverbände auf Landesebene sind Teil des „Dachverbandes der Serben in Österreich“, der der Dachverband serbischer Vereine und der Serben in Österreich ist. Die Dachverbände in einzelnen Bundesländern sind seit 1978 in Landesgemeinschaften organisiert. Der „Dachverbandes der Serben in Österreich“ koordiniert gemeinsame Veranstaltungen und Projekte mit den Dachverbänden aus verschiedenen Bundesländern.

Jedes Bundesland (außer das Burgenland) hat seinen eigenen Dachverband, der für die Vereine und die serbisch-stämmige Bevölkerung in diesem bestimmten Bundesland zuständig ist. In jedem Bundesland organisieren die Vereine regelmäßig ihre eigenen Veranstaltungen. Der Dachverband jedes Bundeslandes vertritt diese Vereine gegenüber der Öffentlichkeit und beantragt die Finanzierung von Projekten bei verschiedenen Institutionen. Diese Projekte sind integrativ und betreffen verschiedene interessante Themen, die von Institutionen oder Projektträgern veröffentlicht werden. Die Projektabwicklung über den Dachverband in Österreich erfolgt für Projekte sowohl in Österreich als auch in Serbien und der Region des Balkans.

Der „Dachverband der Serben in Österreich“ organisiert seit seiner Gründung drei große Veranstaltungen pro Jahr, die verschiedene Themen abdecken. Dazu gehört das kulturelle und künstlerische Projekt „Folklore Festival“, das Sportprojekt „Arbeitersportspiele“, die später in „St.-Veiter Sportspiele der Serben in Österreich“ umbenannt wurden, also eine Sportolympiade der Serben in Österreich, sowie der kulturell-bildende Wettbewerb „Wissensquiz und Kulturschau“.